Like a boss – Talentscout und Chancengeber

Like a boss – Talentscout und Chancengeber

Was motiviert Rechtsanwälte und Notare, in die duale Berufsausbildung von Fachangestellten und Kaufleuten zu investieren? Als Freiberufler sind sie nicht dazu verpflichtet. Nach dem Gesetz sind sie dazu berechtigt, Zeit, Geld und Nerven als Ausbilder aufzuwenden.

Niedergelassene Juristen haben jungen Erwachsenen einiges zu bieten: eine gute Ausbildung in einem existenzsichernden und sinnstiftenden Beruf.

Kanzleichefs wissen, dass sich ihr Investment in die Ausbildung junger Leute auszahlt. Vorausgesetzt, die jungen Talente sind schulisch und persönlich dazu qualifiziert. Als Ausbilder beugen Juristen dem Mangel an Fachkräften vor und zeichnen sich zugleich als Talentscouts und Chancengeber aus. Ihre Zielgruppe sind in erster Linie Schulabsolventen, aber auch Studienabbrecher.

Nachhaltigkeit in der Ausbildung des eigenen Personals zahlt sich doppelt aus: Die Kanzlei, die für den eigenen Bedarf ausbildet, kann auch eigene Standards definieren.

Engagierte Ausbilder definieren eigene Standards.

Geld ist nicht alles

Smarte Kanzleiinhaber werben um neue Auszubildende mit einem Job-Rad, einem ÖPNV-Ticket oder einem Zuschuss zum Lunch. Diese guten Gaben bringen den neuen Fachkräften in spe einen echten Mehrwert: Die Ausbildungsvergütung und indirekt auch das später zu erwartende Einstiegsgehalt werden aufgewertet. Gut kommuniziert punktet der Ausbilder damit gegenüber den Mitbewerbern, die potenziellen Bewerbern im Außenverhältnis nur ihren guten Namen und die eigene Sozialkompetenz anbieten.

Die Ausbildung vergüten? Da geht noch was.

Für angehende Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte orientiert sich die Ausbildungsvergütung je nach Bundesland oft an nicht mehr als am Mindestlohn. Gut zu wissen: Geldwerte Vorteile in Form von steuerfreien Sachbezügen sind von bis zu 44 Euro pro Monat möglich.

Soft skills – harte Realität

„Ein freundliches Arbeitsumfeld“, darauf dürfen sich Azubi laut der Stellenbeschreibung meistens freuen, oft auch auf ein „kollegiales Team“. Ob das so ist, zeigt ein Blick auf die Homepage der Kanzlei. Sind ihr alle Beschäftigten wichtig, zeigt sie das auch. Zählen zum Team in Wort und Bild auch die Spezialisten im Backoffice und die Nachwuchstalente in der Ausbildung, zeugt das von Wertschätzung und Authentizität.

Sozialkompetenz ist gut, wenn sie auch gelebt wird.

Besondere Umstände, besondere Prämien

Am 1. August 2020 ist das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ an den Start gegangen. Die Bundesregierung unterstützt direkt kleine und mittelgroße Ausbildungsbetriebe mit folgenden Prämien:

  • Für jeden für 2020/2021 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag 2.000 Euro
  • Für jeden zusätzlich geschaffenen und abgeschlossenen Ausbildungsvertrag 3.000 Euro
  • Für die Übernahme Auszubildender aus pandemiebedingt insolventen Betrieben 3.000 Euro

Quelle: www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbildung-corona-1763542